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Europäische Integration und Governance der Nachhaltigkeit in Europa und im global grenzüberschreitenden Raum
Forschungsprofil
Die FG EIGN hat ihren Ursprung in dem Forschungsschwerpunkt „Umwelt & Nachhaltigkeit“ der Professur mit der breiteren Denomination „Europäische Integration und Politik“. Forschungsfragen konzentrieren sich vornehmlich auf horizontale Politikintegration, vertikale Politikkoordination, Politikimplementation und Steuerungsmodi in der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik. Das Forschungsinteresse hat sich in den letzten Jahren in zwei Richtungen erweitert. Zum einen interessiert uns neben diesen klassischen Governance-Dimensionen zunehmend die Akteursebene sowohl in der formalen politischen Arena (z.B. Rolle von politischen Parteien) als auch auf der nicht-staatlichen Akteursebene (Zivilgesellschaft und Unternehmen). Zum anderen beschäftigen wir uns mit globalen bzw. transnationalen Formen der Nachhaltigkeitsgovernance. Im Fokus stehen politische, politisch-ökonomische, sozio-politische und sozio-ökologische Prozesse, die Problemlösungsfähigkeit politischer Entscheidungen wie auch die normative Betrachtung dieser Entscheidungsfindungsprozesse und ihrer Resultate. Ein besonderer Schwerpunkt liegt aktuell in der kritischen Analyse der Governance von Wertschöpfungs- und Lieferketten (z.B. von Soja, Rindfleisch oder Kakao) aus den Blickwinkeln europäischer Policymaker, europäischer Unternehmen, sowie von lokalen Produzent*innen und weiteren Stakeholdern.
Das theoretische Portfolio reicht von Europäischen Integrationstheorien, Institutionen- und Organisationstheorien, Governanceansätzen, Theorien zu Accountability und Umweltgerechtigkeit bis zu normativen Legitimationstheorien und im historischen Materialismus verankerten Theorien. Wir bedienen uns eines breiten Methoden-Repertoires zumeist qualitativer Methoden (z.B. computergestützter Textanalyse, Experteninterviews, teilnehmende Beobachtung, Fokusgruppen), aber verwenden auch quantitative Analysetechniken und Mixed-Method Designs innerhalb unserer Forschungsgruppe. Im Rahmen interdisziplinärer Forschungszusammenhänge (Recht, Ökonomie, Soziologie, Geographie, Anthropologie, Psychologie) inner- und außerhalb des IUSF tragen wir so zur Identifikation und Untersuchung politischer Herausforderungen und Chancen für nachhaltige Produktion, Wertschöpfungsketten und Konsum bei.